Kronen Zeitung: Mit Pilzen erfolgreich

„Wenn wir einmal Kinder haben, gehen wir zurück aufs Land“, waren sich Julia und Markus Scharner einig, als sie noch beruflich in Niederösterreich stationiert waren. Und die Idee der beiden BOKU-Absolventen wurde umgesetzt: Seit Februar dieses Jahres gedeihen auf dem seit Generationen als Nebenerwerb geführten Betrieb viele verschiedene Pilze. „Wahrscheinlich sind wir damit der kleinste Betrieb Österreichs“, schmunzelt die 32-jährige Julia. Denn auf nur 100 Quadratmetern wachsen in biologischer Betriebsweise ihre Produkte sprichwörtlich wie die Schwammerln. Im ehemaligen Mostkeller ist damit heute die Mosberger Pilzmanufaktur untergebracht. „Unsere Pilze gedeihen auf feinem Bio-Weizenstroh, damit betrieben wir Ressourcenschonung.“ Zweimal täglich wird geerntet, damit die Kunden sich frischester Produkte erfreuen können: „Noch ist unser Betrieb für das Einkommen einer Person ertragreich, bald soll es sich für den Vollerwerb ausgehen“, verraten die zwei Bio-Bauern. Aktuelle Abnehmer sich Gastronomen, die mit kreativen Pilzsorten wie Austernpilzen, Kräuterseitlingen, Shiitakepilzen und der raren Sorte Igelstachelbart – eine lustige Variante, die einer Koralle ähnlich ist – für Furore auf ihren Tellern sorgen. Aber auch viele andere Oberösterreicher haben den Betrieb in St.Georgen an der Gusen für sich entdeckt. In zahlreichen Hof- und Bio-Läden sowie im eigenen Hofladen (jeden Freitag 13 bis 18 Uhr geöffnet) decken sich mittlerweile auch besonders Vegetarier aufgrund des hohen Vitamin D-Gehalts mit dem kulinarischen Produkt ein.  

Sabine Kronberger, Kronen Zeitung OÖ, 20.05.2020